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Pädagogische Grundsätze

Unser Bild vom Kind



Von Geburt an ist das Kind ein Wesen, das über vielerlei Talente verfügt. Es hat viele Möglichkeiten, sich auszudrücken, auf sich aufmerksam zu machen und sich mit seiner Umwelt auseinander zu setzen. Es kann hören, fühlen, riechen, sehen, schmecken und sich schon früh ohne Worte mit Gleichaltrigen verständigen.


Das Kind nimmt mit all seinen Möglichkeiten Kontakt zu seiner Umwelt auf und erweitert durch seine angeborene Neugierde schnell seinen Aktionsradius. Um neue Erfahrungen zu machen, setzt es sich Schritt für Schritt mit Materialien, Handlungen und Dingen auseinander. Es wiederholt und kombiniert seine Aktionen, hält den Prozess der Wahrnehmung in vollem Gang. Das Kleinkind begreift und erfasst, lernt und entwickelt sich in seinem Tempo. Gemeinsam mit
anderen Kindern wird es von Tag zu Tag lebendiger uns aktiver.

Wir als pädagogische Fachkräfte


In unsere Einrichtung kommen Kinder in einem Alter, in dem sie mit allen Sinnen ihre Welt erforschen wollen. Wir möchten sie ein Stück des Weges begleiten, ihnen die Möglichkeit geben, in einer dem Entwicklungsstand angemessenen Umgebung wachsen zu können.
  • Wir nehmen jedes Kind in seiner individuellen Persönlichkeit wahr und berücksichtigen dies in unserem Handeln
  • Wir unterstützen die Kinder beim Aufbau eines positiven Selbstwertgefühls
  • Wir wollen den Kindern Verhaltenssicherheiten im Umgang mit sich selbst, anderen Kindern und der Umwelt vermitteln
  • Wir unterstützen die Kinder in den verschiedenen Bereichen der Entwicklung z.B. Sprache, Bewegung, Kreativität, Musik und Spiel

Daraus ergibt sich unser Verhalten gegenüber den Kindern

  • Wir gehen mit Liebe und Einfühlsamkeit auf die Kinder ein
  • Wir schaffen eine Atmosphäre, in der die Kinder sich wohlfühlen können, die gleichzeitig auch anregend auf sie einwirkt
  • Wir respektieren ein „Nein“ , d.h. die Kinder können selbst entscheiden, an welchen Angeboten sie teilnehmen möchten
  • Wir passen uns an das Tempo und den Rhythmus des Kindes an und berücksichtigen alterstentsprechend die Entwicklung            des jeweiligen Kindes

Unsere Werte

Werte sind jene Vorstellung, welche in einer Gemeinschaft allgemein als wünschenswert anerkannt sind und den Menschen Orientierung geben. Werte sind das ethische Fundament unserer Gesellschaft. Auf ihnen basieren alle Normen, Vorschriften und Gesetze, die unser Zusammenleben regeln.
Werte hängen mit Wertschätzung zusammen. Alles was wir als Wert schätzen, müssen wir auch den Kindern in unserer Einrichtung wertvoll machen.
Werte sind eine Orientierungsbasis für Kinder, die das Miteinander in der Familie, der Krippe oder der Schule regelt und auf der sie später aufbauen können.

Werte strukturieren unseren Alltag


Wertegrafik



Die Grafik symbolisiert die Werte unseres Hauses, den Umgang mit den Kindern, den Kolleginnen und den Eltern.

Die drei Pfeiler: Vertrauen, Verantwortungsbewusstsein und Verlässlichkeit sind Grundlagen unserer Arbeit.

Der Pfeiler Vertrauen beinhaltet:
Vertrauen ist eine Basis für Offenheit, ein Respektvoller Umgang und Mitgefühl. Dadurch entsteht Anerkennung, Wertschätzung und Akzeptanz. Diese Anerkennung erfahren die Kinder in unserer Einrichtung, indem wir die vielseitigen Begabungen der Kinder als wertvoll und wichtig sehen. Wir sehen jedes Kind als eigene Persönlichkeit und schätzen sein familiäres Umfeld. Hierbei entsteht Bindung und Beziehung und ist ein wichtiger Bestandteil unserer Arbeit.

Der Pfeiler Verlässlichkeit : Kinder sind sehr schnell verunsichert. Deshalb ist uns wichtig, dass die Kinder sich auf uns verlassen können und wir durch eindeutige Aussagen Sicherheit geben.
Dies beinhaltet auch feste Regeln, Grenzen und Rituale. Bestimmte Regeln des Zusammenlebens müssen eingehalten werden. Regeln, Grenzen und Rituale bieten den Kindern Sicherheit.
Regeln und Grenzen aufzeigen heißt, verantwortlich Orientierung geben. Wohlüberlegt Einhalt gebieten und Kindern Werte und Regeln des Zusammenlebens vorleben und vorgeben. Dies muss mit dem Bewusstsein, dass Grenzen Halt und Sicherheit geben geschehen.
Rituale sind wiederkehrende Abläufe, die den Kindern Struktur, Geborgenheit, Sicherheit und Halt geben.

Der Pfeiler Verantwortungsbewusstsein beinhaltet Selbstverwirklichung, Selbständigkeit und Entscheidungsfreiheit.
Zur Selbstverwirklichung tragen Erfahrungen bei, die an den eigenen Kompetenzen der Kinder anknüpfen und diese erweitern. Sie werden zugleich in ihrem Selbstwertgefühl gestärkt und fühlen sich gut, wenn sie etwas wissen oder können. Kinder brauchen hierbei Lob, Anerkennung und Bestärkung um immer wieder neue Erfahrungen zu machen und Herausforderungen annehmen zu können.
Dies beinhaltet auch die Entscheidungsfreiheit.
Wenn das Kind Selbstverwirklichung und Entscheidungsfreiheit erfährt, kann die Selbständigkeit des Kindes entstehen. Diese Erfahrungen können die Kinder in unserem Alltag und vielfältigen Angeboten erfahren und ausleben.

Alle unsere Werte beziehen sich nicht nur auf die Arbeit mit den Kindern, sondern auch auf die Zusammenarbeit mit den Eltern.


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Umsetzung der pädagogischen Grundsätze

Mit allen Sinnen wahrnehmen 
tasten, sehen, hören, riechen, schmecken.

Über diese Sinneskanäle nehmen die Kinder zuerst sich selbst wahr und dann ihre Umwelt. Sie begreifen über begreifen, d.h. Lernen findet immer mit allen Sinnen statt. So erobern Kinder ihre Welt. Die Wahrnehmung ist ein stetiger Prozess und gehört zu den wichtigsten Ereignissen eines Krippenkindes. Durch verschiedene Materialien wie z.B. Knete, Wasser, Creme, bekommen die Kinder Anreize, ihre Welt mit all ihren Sinnen wahrzunehmen.

Die Welt der Sprache

Wir vermitteln  den Kindern Freude an Kommunikation, indem wir zuhören, erzählen, singen und zum Sprechen anregen. Bei verschiedenen Angeboten wie z.B. Bücher und Fotos anschauen, Morgenkreis mit Liedern, Fingerspielen und auch beim Spiel mit dem Kind wollen wir dies unterstützen. Bei den Kindern die noch nicht sprechen können, ist es für uns wichtig, besonders auf die nonverbale Kommunikation zu achten. Hierbei ist es für uns selbstverständlich die Kinder zu beobachten und auf Mimik und Gestik angemessen zu reagieren.

Bewegung ist das Tor zum Lernen

Zusätzlich werden den Kindern verschiedene Anreize/Möglichkeiten zum Klettern, Krabbeln, Springen, Laufen und Turnen geboten. Kinder von 0-3 Jahren lernen überwiegend durch die Bewegung. Durch Angebote wie z.B. Spaziergänge, Bewegungsspiele, Spielgeräte wird dies unterstützt.

Natur – und Umweltbegegnung

Bei uns in der Kinderkrippe haben die Kinder die Möglichkeit täglich gemeinsam mit uns und den anderen Kindern in die Natur zu gehen. Beim Spielen im Garten, Spaziergängen können die Kinder der Natur und Umwelt begegnen. Auch hier ist es uns wichtig, die Kinder zum „sich ausprobieren“ und entdecken aufzufordern.

Kreativität

Kreative Anregung und Gestaltung schafft selbständiges Denken, Planen und Handeln und fördert Selbstvertrauen und Intelligenz.
Wir bieten den Kindern:
Malen, Basteln, Modellieren, Kennenlernen und Ausprobieren von unterschiedlichen Materialien, Experimentieren mit  Knete, Salzteig, Wolle, Stoffe, Farben, Pinsel, sowie Naturmaterialien und kostenfreie Materialien, wie Klorollen, Schachteln,…

Kreativität beinhaltet auch den musischen Bereich.
Wir wecken die Musikalität bei den Kindern durch Musik hören, Musik selbst machen und zur Musik zu tanzen. Wir singen Lieder, spielen Instrumente, machen Bewegungsspiele zur Musik, sprechen rhythmische Verse und machen Fingerspiele.

Freispiel

Spielen – das heißt für ein Kind: Die Welt erkunden und sich selbst ausprobieren, etwas „Tun“, was Spaß macht, untersuchen, wie die Dinge funktionieren und entdecken, was sich mit eigenen Kräften alles bewerkstelligen lässt. Die Kinder entscheiden selbständig über ihre Spielpartner, die Art des Spieles, Spielort und die Dauer des Spieles. Das ungestörte Spiel bietet für die Kinder das breiteste Übungsfeld, um ihre Sozial-, Sach- und Selbstkompetenz zu entwickeln und zu fördern. Das Spiel bietet den Kindern ein ganzheitliches Lernen, deshalb räumen wir dem Freispiel Zeit ein. Die pädagogische Fachkraft steht den Kindern jederzeit als Ansprech- und, oder Spielpartnerin zur Verfügung. Sie hat Zeit für Beobachtungen, kann Impulse setzen oder reagieren, wenn Gefahr im Verzug ist.

         
Im Freispiel werden den Kindern immer wieder neue Anreize (Bohnenschüssel, Wasser, Farben, etc.) zum Ausprobieren geboten.
Wir beziehen die Kinder in alltägliche Handlungen mit ein, unterstützen sie, indem wir immer wieder ermutigen, sich an Dinge heran zu wagen und neue Herausforderungen anzunehmen. Das Erleben von praktischem Tun und die Übertragung von Eigenverantwortung auf die Kinder, vermittelt ihnen Sicherheit, Selbstvertrauen und ein positives Selbstwertgefühl. Das bedeutet, dass schon in frühester Kindheit der Grundstein für ein gesundes Selbstbewusstsein gelegt wird. Bei jeder neu erlernten, selbständig durchgeführten Tätigkeit hat das Kind ein Erfolgserlebnis, z.B. wenn es die Schuhe alleine ausziehen kann, wenn es die Vesperdose alleine zumachen kann,…
Die Aufgabe der Erwachsenen ist es, dem Kind möglichst viele Gelegenheiten für solche Erfahrungen zu geben.